Der große Ausverkauf bei Kathrein

Das Thema schlug in den letzten Wochen hohe Wellen: Der Ausverkauf beim Rosenheimer Traditionsunternehmen Kathrein. Hunderte Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz und es wurde in der Provinzpresse allerhand Unschönes berichtet. Grund genug für das Team von Innoffiziell, die Angelegenheit mittels einer intensiven Recherche einmal näher zu beleuchten. Wir sprachen mit Anton Kathrein und fanden heraus: Der Unternehmer ist doch gar nicht so schlecht, wie alle immer behaupten.
Es zeigte sich, dass er sogar über eine ausgeprägte soziale Ader verfügt. Hier ein kleiner Auszug aus dem Interview:
Herr Kathrein, aber es stimmt doch, dass nun etwa 230 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren werden?
Ja, das ist richtig. Allerdings fiel mir diese Entscheidung wirklich nicht leicht. Ich habe schließlich hart für dieses Unternehmen gearbeitet und es ist ja nicht so, dass mir das alles in den Schoß gefallen wäre. Aber nicht nur als Frauenarzt, sondern auch als Unternehmer muss man manchmal einfach Abstriche machen.
Das ist wohl wahr. Aber nun werden sicher viele Menschen um ihre Existenz bangen. Haben Sie keine Angst um Ihren Ruf als Traditionsunternehmer?
Ehrlich gesagt kann ich dieses ganze Gejammer um Existenzängste nicht ganz nachvollziehen. Ich persönlich hatte noch nie Existenzangst und finde, dass das alles übertrieben wird. Nur weil jemand nach 25 Jahren Betriebszugehörigkeit einfach auf die Straße gesetzt wird, geht die Welt noch lange nicht unter. Die Mitarbeiter bei Kathrein waren schon immer bestens versorgt. Chefsekretärinnen zum Beispiel bekamen nach Ende ihrer einjährigen Dienstzeit immer kostenlos Hörgeräte gestellt und auch für die notwendige Psychotherapie übernahmen wir die Kosten. Außerdem gibt es ja andere Perspektiven für diese Leute. Wir bieten ihnen eine Neueinstellung im sanitären Sektor an.
Im sanitären Sektor?
Natürlich. Was denken Sie denn, was mit den ganzen Gebäuden passiert, die jetzt bald leer stehen? Wir haben einstimmig beschlossen, etwas Sinnvolles für die Allgemeinheit zu tun und diese Immobilien in öffentliche Toiletten umzuwandeln.
Das kommt jetzt überraschend. Was hat Sie dazu bewegt?
Die Entscheidung hat zwei Gründe: Zum einen, der Mangel an öffentlichen Toiletten in der Stadt Rosenheim, die dann auch noch viel zu spärlich ausgestattet sind. Gerade zur Wiesnzeit muss man dort oft lange anstehen. Das führt dazu, dass die Leute ihre Notdurft teilweise in Büschen oder privaten Vorgärten verrichten. Das sind doch untragbare Zustände. Zum anderen ist nur eine geringfügige Änderung der Beschriftung der Fassade notwendig. Zukünftig wird dort anstatt Kathrein eben „Kack rein“ stehen.
Wirklich eine pragmatische und doch irgendwie beeindruckende Lösung.
Ja, das finde ich auch. Leider mussten wir uns deshalb von der Firma Katek trennen. „Kacktek“ hätte nicht wirklich gut geklungen und auch nicht so richtig ins Konzept gepasst. Es geht auch um Kosteneinsparung. Die Konkurrenz aus China wird immer größer. Auf diesem Gebiet haben die unheimlich viel Erfahrung. Schließlich müssen dort täglich die Exkremente von Milliarden Menschen beseitigt werden.
Wie hat denn die Stadt Rosenheim auf Ihre Entscheidung reagiert?
Die Oberbürgermeisterin, Gabriele Bauer, war hellauf begeistert. Die Stadt litt schon lange an einer Flut aus Verbalexkrementen, die permanent und schwallweise aus den Mündern der CSU-Politiker tropfen und für die es bislang keine wirkliche Lösung gab. Besonders schlimm ist es beispielsweise, wenn Markus Söder nach Rosenheim kommt. Die Toiletten des KU’KO haben einfach nur eine begrenzte Kapazität. Erschwerend hinzu kommen dann noch die Menschen, die sich aufgrund der ganzen bierseligen Heuchelei übergeben müssen. Das soll sich jetzt ändern.
Herr Kathrein, vielen Dank für das aufschlussreiche Interview. Wir werden Sie wohl zukünftig alle in einem ganz neuen Licht sehen.
Ja, gerne. Es hat mich ebenfalls sehr gefreut. Ich helfe anderen Menschen immer gerne.

Unternehmer und Wohltäter Anton Kathrein: Hinter dem diabolischen Grinsen verbirgt sich ein weicher Kern.
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Er ist der ultimative Garant für seriösen Qualitätsjournalismus im Bauernland südlich des Güllegürtels. Neben seinem eigenen Blog, schreibt er auch regelmäßig für INNoffiziell und ist somit ein wichtiges Sandkorn im Getriebe der Verursacher von Missständen. Den Kampf gegen die korrupte Günstlingswirtschaft der Hinterwäldler hat er sich ganz groß auf die Fahne geschrieben.